Interview - Verdi: Klimawende geht nur mit ÖPNV-Nachwuchs
In Berlin protestieren die Gewerkschaft Verdi und die Klimabewegung "Fridays For Future" gemeinsam für mehr Bus- und Bahnverbindungen sowie mehr Klimaschutz. Der Verdi-Vorsitzende Frank Werneke betont: Ohne bessere Arbeitsbedingungen werden weitere Fahrerinnen und Fahrer fehlen.
Frank Werneke, Vorsitzender der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, erklärt die Zusammenarbeit mit der Klimaschutzbewegung "Fridays for Future" mit dem gemeinsamen Ziel, den Öffentlichen Nahverkehr zu stärken. Die Klimawende könne nur mit ÖPNV-Nachwuchs gemeistert werden. Mit einem gemeinsamen Aktionstag von Verdi und "Fridays for Future" erreicht an diesem Freitag der zweite Warnstreik im ÖPNV seinen Höhepunkt.
Verdi: Statt Ausbau ist Ausdünnung im ÖPNV ein Thema
Klimaschutz und bessere Arbeitsbedingungen für Bus- und Bahnfahrerinnen und -fahrer gehöre zusammen. Der Beruf müsse attraktiv sein und das gelinge mit mehr Entlastungen wie Pausen und besseren Tarifverträge, so Werneke. Anders könne der Ausbau - vor allem auch auf dem Land - nicht gelingen. Anderswo, etwa in Berlin, sehe man, dass Strecken ausgedünnt werden müssten, dass nicht genug Personal vorhanden sei oder der Krankenstand hoch.
Nachwuchs braucht attraktive Arbeitsbedingungen
Auch mit Blick in die Zukunft seien der Schlüssel die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, sagt Werneke. Tausende von Arbeitskräften fielen wegen des Alters weg, "immer mehr Lücken" seien absehbar. Da müsse Nachwuchs her. An die Berliner BVG richtet Werneke eine klare Erwartungshaltung: Dass sie "aus der Schmollecke rauskommt" und weiter verhandele.