Interview - Bosbach (CDU): Abwanderung nach Rechtsaußen verhindern
Beim politischen Aschermittwoch des CDU-Landesverbands Thüringen tritt Parteichef Friedrich Merz auf. Für den CDU-Politiker Wolfgang Bosbach steht vor allem eine Aufgabe im Fokus: Alle "Parteien der Mitte" müssten Wählerinnen und Wähler davon abhalten, nach Rechtsaußen abzuwandern.
Angesichts der hohen Zustimmung für die AfD und der anstehenden Landtagswahl in diesem Jahr in Thüringen ruft der CDU-Innenexperte Wolfgang Bosbach alle "Parteien der Mitte" zum Kampf gegen Rechtsextremismus auf. Eine starke AfD könne "unser Land in größte politische Gefahr bringen", so Bosbach. "Der Begriff wehrhafte Demokratie ist nicht nur eine Floskel."
Bosbach: "Ich bin ein Patriot, aber ich bin kein Nationalist"
Er höre oft, die AfD stelle die richtigen Fragen - aber darum gehe es nicht, so Bosbach: "Die Antworten der AfD sind erschreckend." Er sei konservativ, aber genau darum bekämpfe er die AfD. "Ich bin ein Patriot, aber ich bin kein Nationalist." Allein der Gedanke, wie Großbritannien aus der EU auszutreten, zeige, wohin es mit der AfD gehen könnte.
Sorgen der Menschen in Ost wie in West die gleichen
Entscheidend sei es, die Wählerinnen und Wähler davon abzuhalten, nach Rechtsaußen abzuwandern. In den neuen Bundesländern gebe es ein anderes Meinungsklima, aber die Sorgen der Menschen seien in Ost wie West die gleichen. Es gebe einen "rechtsextremistischen Bodensatz", der sich nun bei der AfD sammle - aber auch viele Menschen machten aus Wut und Verzweiflung ihr Kreuz bei der AfD. Diese gelte es mit anderen Antworten zu gewinnen.