Teilnehmer der "Revolutionären 1. Mai Demonstration" stehen in Berlin Einsatzkräften der Polizei gegenüber (Bild: picture alliance/dpa/Hannes Albert)
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Interview - Slowik: 1. Mai war außerordentlich friedlich

Über 6000 Einsatzkräfte der Polizei waren am 1. Mai wegen der verschiedenen Demonstrationen in Berlin unterwegs. Besonders im Fokus stand die Revolutionäre 1. Mai Demonstration am Abend. Am Tag danach zieht Berlins Polizeipräsidentin Barbara Slowik ein positives Fazit.

Am Morgen 14 000 Teilnehmer bei der Demonstration des Deutschen Gewerkschaftsbundes, dann rund 4000 bei der Satire-Demo durch den Grunewald und am Abend mehr als 11 000 Menschen bei der Revolutionären 1. Mai Demo durch Kreuzberg und Neukölln: Die Berliner Polizei hatte am 1. Mai viel zu tun. Am Tag nach dem Tag der Arbeit zieht Polizeipräsidentin Barbara Slowik eine äußerst positive Bilanz.

"Wir sind mit dem Verlauf der Versammlungen am 30.4. und gestern wirklich zufrieden." Die Demonstrationen zum 1. Mai 2024 seien in Berlin außerordentlich friedlich verlaufen, so Slowik. In 30 Versammlungen hätten insgesamt 55 000 Menschen ihre Meinung auf die Straße gebracht. "Die einen sehr laut, sehr radikal, sehr aggressiv, andere eher mit Happening-Charakter."

Schnelles Vorgehen bei israelfeindlichen Äußerungen

 

Für die Polizei sei entscheidend, dass alles ohne Straftaten und Angriffe auf Rettungskräfte und Polizisten abgelaufen sei. Die wenigen Festnahmen, die es am Ende gab, seien größtenteils wegen Äußerungen im Zusammenhang mit dem Krieg in Gaza getätigt worden, erklärt die Polizeipräsidentin. Schon im Vorfeld hatte die Berliner Polizei angekündigt, besonders bei israelfeindlichen Aktionen sofort einzuschreiten. "Sobald man etwas strafrechtlich Relevantes skandiert hat, sind wir sehr deutlich vorgegangen."

Trotz des zweiten friedlichen 1. Mais in Folge will Slowik daraus noch nicht den Schluss ziehen, dass zukünftig weniger Polizisten im Einsatz sein müssen. "Wir wissen jetzt noch nicht, was sich in den Monaten vor dem 1. Mai 2025 entwickelt." Außerdem müsse man bedenken, dass nie ganz klar bewertet werden könne, wie viele Straftaten allein durch die Präsenz eines großen Polizeiaufgebots verhindert werden, so die Polizeipräsidentin.

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